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Gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof

Diese Einsicht wünscht man sich auch von der St.Galler Stadtregierung.

Der Berner Gemeinderat will nicht, dass die Autobahn A1 zwischen Bern-Wankdorf und Schönbühl um je eine Spur erweitert wird. Er erhebt deshalb Einsprache gegen das geplante Projekt des Bundes. Dieser Ausbau steht für den Gemeinderat im Widerspruch zu den Klimazielen des Bundes und der Stadt.
Die Einsicht der Berner wünscht sich der Verein gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof auch von der St.Galler Stadtregierung. Auch die Stadt St.Gallen hat sich Klimaziele gesetzt. Der Bau des Zubringers Güterbahnhof und des Liebeggtunnels steht diesen klar entgegen.

img2534Bild: Verein Spurwechsel

Die Stadt Bern fordert den Verzicht auf das Projekt «Spurausbau Grauholz». Darin geht es um den Ausbau von 3 auf je 4 Spuren pro Richtung der Autobahn A1 zwischen Schönbühl und Bern-Wankdorf. «Es muss davon ausgegangen werden, dass der Kapazitätsausbau auf der A1 auch Mehrverkehr auf dem städtischen Strassennetz nach sich ziehen wird, einhergehend mit einer entsprechend höheren Belastung durch Emissionen», schreibt der Berner Gemeinderat in seiner Medienmitteilung. Und weiter: «Der Spurausbau Grauholz stellt die Ziele der städtischen Energie- und Klimastrategie in Frage und ist nach Auffassung des Gemeinderats auch nicht vereinbar mit der Klimastrategie 2050 des Bundes, mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken.»

Unerwünschter Durchgangsverkehr im Stadtzentrum

Wenn in Bern schon aus dem Ausbau einer Durchgangsautobahn Mehrverkehr für das Zentrum befürchtet wird, was hätte denn erst ein direkter Zubringer ins Stadtzentrum für Folgen auf die Verkehrszahlen?

Für das untergeordnete Strassennetz zwischen Güterbahnhof und Altstadt wäre ein Autobahnanschluss am Güterbahnhof verheerend. Es vermag den Mehrverkehr gar nicht aufzunehmen. Eine gewünschte Beruhigung und Begrünung wäre undenkbar. Die meisten Ziele im Stadtzentrum, speziell die grossen Parkgaragen Fachhochschule, UG25 und Brühltor, sowie die Vorfahrt zum Hauptbahnhof, liegen nordseitig der Bahnlinie bzw. östlich der Altstadt und sind somit durch die Teilspange nicht einfacher erreichbar. Für den am Güterbahnhof ankommenden Verkehr würde der Weg zu den genannten Zielen hingegen via St.Leonhard-Strasse – Oberer Graben führen. Schwere Beeinträchtigungen für den öffentlichen, den Fuss- und Veloverkehr wären somit die Folge.

Planungsstopp gefordert

Berns Schlussfolgerung kann auch für St.Gallen gelten: Die Stadt soll auch künftig gut erreichbar bleiben. Dies soll jedoch durch eine bessere Vernetzung der bestehenden Verkehrsmittel gewährleistet werden. Für den Verein gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof ist ein Weiterverfolgen der Teilspange unverantwortlich.